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Villa Romana

Unisono Architekten & Arch. Davide Barbieri
Standort: St. Pauls, Südtirol, Italien
Art: Geladener Wettbewerb
Bilder: Sonaar  I  Arch. Davide Barbieri  I  Unisono Architekten

 

Die Lage
Der ehemalige Herrensitz – die Villa Romana – liegt an einem besonderen Ort mit einmaligem Panorama. Wie schon die Römer in der Positionierung eines Herrensitzes wussten, ist der Ort essenziell für die Qualität sowie die strategische Lage. Entlang der Straße von St. Pauls folgend tritt das Gebäude in Erscheinung. Eine kleine Plattform am Straßenrand macht neugierig und erlaubt einen Blick auf Ausgrabungen im Freien und schafft einen gezielten Einblick ins Museum auch außerhalb der Öffnungszeiten.

Die Villa Romana – Museum als Vermittler
Den Inhaltlichen Kern des Projektes bildet die Ausgrabungsstätte. Ihre Identität steht im Mittelpunkt. Die Ausgrabung ist eine Reise in die Vergangenheit. Der Start sowie das Ende des Rundganges ist das erhöhte Foyer mit Bar und Shop. Von hieraus taucht der Besucher ab in die antike Baukultur. Der Fokus in dem großen hallenartigen Raum liegt auf der Ausgrabung. Das ruhige klare Gebäude bildet den Rahmen. Nach der Durchwanderung der Ausgrabungsstätte gelangt der Besucher auf die Dachterrasse mit Blick über Tal – zurück in der Gegenwart.
Die organischen Formen der Ausgrabungsstätte im Grundriss sowie die erhaltenen Mosaike bilden den Ausgangspunkt. Aus der Ästhetik und Proportion werden neune einfache geometrische Elemente entwickelt. Durch die Positionierung der einzelnen Elemente (Fragmente) wird ein unverwechselbares neues Gebäude.
Die genaue damalige Form bleibt ungewiss, die neuen, fragmenthaften raumbildenden Elemente schaffen einen offenen Rahmen und einen ästhetischen Ausdruck. In deren perspektivischen Überlagerungen zeigen sie ihren engen Bezug zur Ausgrabungsstätte und zum Hauptausstellungsobjekt – dem Mosaikboden.

Der Rundgang – Reduktion – die Ausstellungshalle
Die Ausgrabung selbst wird freigespielt. Filigran wird ein Wegenetz durch die Halle gelegt und erlaubt das Eintreten in die verschiedenen Bereiche und Räume der alten Villa – ohne die Gesamtheit zu verdecken. Durch abgehängte Stege wird der Eingriff auf das notwendige Minimum reduziert. Die genaue Führung soll mit der Archäologie und dem Austellungsgestalter in enger Absprache erfolgen. Ein filigranes Wegenetz aus einer transparenten Stahlkonstruktion führt den Besucher durch die Ausgrabungsstätte. Über Kanzeln wird das Eintauchen in einzelne Räume ermöglicht. Drei Ruhezonen gliedern den Rundgang und bieten Platz zum Verweilen und Reflektieren.

Material
Die Materialität ist geteilt in schwer und leicht. Die verwendeten Materialien wie Beton und Holz sind in Monocolor rotbraun gehalten. Das Bauwerk wird zu einem Gus aus dem lokalen lehmhaltigen Boden.
So bildet die Architektur einen homogenen Rahmen für die Ausstellung. Im öffentlichen Bereich expressiv und offen, im Ausstellungsbereich introvertiert und zurückhaltend. Sie fokussiert auf die Haptik der Materialität und die Lichtführung im Gebäude.
„Die Mindestumweltkriterien sind im Sinne der städtebaulichen Überlegungen und urbanistischen Einbindung, sowie durch den Einsatz weniger, robuster, vollständig wieder verwendbarer Materialien erfüllt.“